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Meldungen aus dem Kreisverband:

Trypke will zwischen den Menschen vermitteln

Der ausgebildete Gruppenpädagoge Mathias Trypke aus Walchow ist einer von drei Kandidaten für die Wahl des Fehrbelliner Bürgermeisters, die am 1. September ansteht.

Im MOZ-Portrait von Siegmar Trenkler offenbart der Bürgermeisterkandidat die Ideen für seine Heimatgemeinde. Den Posten des Bürgermeisters sieht er aber vor allem als einen Vermittler an.

Ich mag unsere Gemeinde. Ich habe mich hier schon immer wohl gefühlt", sagt Mathias Trypke über Fehrbellin. "Ich mag die unendlichen Weiten und die Möglichkeiten, die wir hier haben." Auch die gleichgesinnten Westernfans, die einmal pro Jahr über das Himmelfahrts-Wochenende auf Trypkes Grundstück zu Gast sind, bestätigen ihm das immer wieder.  Es sei unter anderem diese Liebe zur Gegend gewesen, die ihn auf die Frage von Kollegen, ob er nicht für den Posten des Bürgermeisters kandidieren wolle, ernsthaft habe überlegen lassen.

Seine Motivation für die Kandidatur war, allen Kindern das ermöglichen zu wollen, was auch er beim Aufwachsen erlebt hat. "Mir war schon als kleines Kind klar, dass das Grundstück meiner Großeltern der Ort ist, an dem ich später einmal leben möchte. Hier finde ich Ruhe." Den endgültigen Ausschlag gab dann ein Erlebnis vor den Ferien, als er Kindern der Gemeinde begegnete, die glaubten, Milch komme aus dem Supermarkt und nicht von Kühen. "Das machte mir klar, dass wir unbedingt transportieren müssen, was wir alles hier haben."

Dass Bildung ein zentraler Punkt seines Wahlkampfs ist, überrascht angesichts Trypkes Berufes als Gruppenpädagoge nicht. "Fehrbellin ist ein guter Bildungsstandort. Aber es gibt viel zu erhalten, auszubauen und zu festigen", ist der parteilose Kandidat überzeugt, der bei der Wahl am 1. September für die Linken antritt. Dass Kinder aus Orten, die von Landwirtschaft umgeben sind, derart wenig darüber wissen, sei nicht hinnehmbar. Zur Stärkung des Standorts gehöre es aber genauso, Lehrer zu finden, die an der Oberschule arbeiten wollen sowie die Handwerks-  und Landwirtschaftsunternehmen der Gemeinde besser mit den Bildungseinrichtungen zu vernetzen. "Jedes Kind möchte doch gern einmal auf einem Mähdrescher mitfahren. Solche Ausflüge sollten regelmäßig stattfinden. Durch die Ganztagsschulen wäre das auch möglich. Dann haben die Kinder später vielleicht auch Bock, in der Landwirtschaft zu arbeiten oder im Handwerk."

Die Fachkräftesicherung, die er so erreichen möchte, ist aber nicht die einzige Idee. "Es ist doch schön hier. Aber es muss sich vor Ort lohnen, dazubleiben. Dafür müssen alle Zahnräder ineinandergreifen." Freie Kitaplätze seien dafür genauso wichtig, wie Einkaufsmöglichkeiten, sichere Radwege innerhalb der Gemeinde und arbeitsfähige Vereine. Gerade Letztere müssten unterstützt werden, damit für die Einwohner die Freude am Leben im Ort erhalten wird – ob Feuerwehr, Fußballer, Voltigierer oder die vielen anderen Ehrenamtler im Gemeindegebiet.

"Alles in allem geht es uns gut als Gemeinde, auch Dank Frau Behnicke. Sie hat die Orte zusammengeführt. Es gibt nicht mehr den Identitätskampf.  Damit hat sie etwas geschafft, was nicht selbstverständlich ist. Sie hinterlässt große Fußstapfen, die schwer zu füllen sind", ist Trypke überzeugt. Dabei gebe es große Fragen, die in den kommenden Jahren angepackt werden müssten. "Wie gehen wir mit der erneuerbaren Energie um? Wie setzen wir das als Gemeinde um? Wie können wir im Zeitalter von Ängsten und Bequemlichkeit die Mobilität sicherstellen? Wie schaffen wir es, dass die Kinder mit den Rädern zur Schule fahren können? Wie können beispielsweise die Waller den Rest der Gemeinde erreichen?"

Keine Universalantworten

Universalantworten auf die komplexen Fragen habe er nicht parat. "Ich habe schon Ideen, wie sich manche Dinge angehen lassen. Aber ich habe keinen Sieben-Punkte-Plan, um alle Probleme zu lösen", sagt Trypke. "20 Jahre Sozialarbeit haben mir gezeigt, dass es nicht darum geht, anderen meine Ideen aufzudrücken." Vielmehr sehe er die Aufgabe eines  Bürgermeisters darin, zwischen den Menschen zu vermitteln. "Ich will sie zusammenführen, auf ihre Belange achten und alle an eine Tisch holen, damit wir gemeinsam arbeiten können", skizziert er sein Vorgehen. Nur so könne es gelingen, am Ende zu Antworten zu gelangen, die die Beteiligten auch umsetzen wollen. Denn ohne die Einwohner in den Orten, die Aktiven in den Ortsbeiräten, Vereinen und Unternehmen und die Mitarbeiter der Verwaltung lasse sich keines der anstehenden Probleme lösen. Daher hat er in den vergangenen Wochen sehr genau hingehört, wenn ihm die Menschen in Gesprächen ihre Sorgen geschildert haben. "Meine Frau will mich gar nicht mehr zum Bäcker gehen lassen, weil das alles dreimal so lange dauert, seit ich gesagt habe, dass ich kandidiere", meint Trypke lachend.

Eines war ihm aber schon vorher klar: Dass die positive Entwicklung der Gemeinde nur fortgeführt werden kann, wenn es all die Strukturen gibt, die benötigt werden, um die bestehenden Einwohner zu halten und um weiterhin neue gewinnen zu können.


Zur Person:

Mathias Trypke wurde vor 47 Jahren in Walchow geboren und lebt dort mit seiner Patchworkfamilie: der 17-jährigen Tochter seiner Frau, einer 13-jährigen Stieftochter und dem gemeinsamen sechsjährigen Sohn. Zur Schule ging er in Fehrbellin. Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Landmaschinen-Mechaniker. Als er diese 1989 abgeschlossen hatte, schloss der Kreisbetrieb für Landtechnik. Die nächsten dreieinhalb Jahre  arbeitete er in Hannover bei einer Firma für Sicherungstechnik. Danach machte er eine zweijährige Ausbildung in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft in Oranienburg und arbeitete anschließend in Berlin in dieser Branche für ein Jahr. Sein Traumberuf war auch das nicht, sagt Trypke. Daher orientierte er sich erneut um. Bei seiner ehrenamtlichen Arbeit im Posaunenchor, bei der er die Anfänger betreute, begegnete er der damaligen Pastorin Christiane Schulz. Sie holte ihn für Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit zu Esta Ruppin. Nach Stationen in der mobilen Jugendarbeit, der Familienhilfe und einer Zeit als Streetworker ist er inzwischen ausgebildeter Gruppenpädagoge und seit 17 Jahren bei Esta Ruppin und für den Verein seit sieben Jahren an der Puschkinschule in Neuruppin tätig.

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