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Meldungen aus dem Kreisverband:

Cornelia Böhme

Bildung ist alles!

Bildung verstanden als das Bild, welches sich der Mensch von sich selbst in seinem gesellschaftlichen Kontext, aber auch von diesem und durch diesen Kontext erwirbt, schließt alles, was unsere Kinder und Jugendlichen auch in dieser Pandemie erleben, erfahren und erproben, ein. Bildung ist mehr als Faktenwissen. Bildung ist auch die Entwicklung von Individualität und Persönlichkeit, die es den Menschen möglich macht, sich selbst und der Umwelt gegenüber selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu handeln. Das braucht jedoch Vorbilder, die präsent sind, die ihrer Rolle gerecht werden können, die in der Lage sind, auch in Krisenzeiten professionell zu bleiben. Dieser Rolle als Bildende gerecht zu werden, wird den Erzieher*innen und Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen und allen anderen pädagogisch arbeitenden Menschen - und erst recht den Eltern im Land Brandenburg - derzeit sehr schwer gemacht. Nicht zuletzt handeln auch einige Politiker*innen in ihrer Art, mit der Pandemie umzugehen, wenig bis gar nicht vorbildlich. Besonnen, konsequent und mit dem Blick auf die Menschen des Landes sollte Politik gemacht, sollte entschieden werden. Leider wird diese Arbeit oftmals durch politische Ränkespiele verhindert. Lesen Sie im Folgenden, was die Partei DIE LINKE bezüglich der aktuellen Bildungspolitik kritisiert und fordert.

Sind die Schulen und Schüler abgehängt?

In dieser gegenwärtigen, durch die hohe Anzahl der Corona-Infizierten angespannten Situation, gibt es eine Vielzahl von Problemen, die gelöst werden müssen. Selbstverständlich ist hier, dass zuerst die gesundheitlichen Herausforderungen gemeistert werden müssen, und danach gleich die wirtschaftlichen Sorgen und Probleme im Mittelpunkt der Politik stehen.

DIE LINKE kritisiert jedoch, dass in der aktuellen Pandemiedebatte die Schulen, Lehrer, Erzieher und Schüler noch immer zu kurz kommen. So sprach Katrin Dannenberg in ihrer Rede vor dem Parlament des Landtages »... das, was wir derzeit erleben, geht an die Substanz der Menschen. Was sind die richtigen Entscheidungen für Kinder und Jugendliche gerade im Bildungsbereich, gerade dort, wo die Grundlagen für eine chancengerechte Zukunft gelegt werden. In der letzten Debatte zur Eindämmungsverordnung haben wir dazu weder von der Landesregierung noch von der Koalition etwas Konkretes gehört. Das wurde trefflich weggeschwiegen.«

DIE LINKE kritisiert die aktuelle Bildungssituation aufs Schärfste

Wie auf der Internetseite unserer Landtagsfraktion (linksfraktion-brandenburg.de) im Mitschnitt der Rede unserer Fraktionsvorsitzenden und Sprecherin für Bildungs-, Sport- und Minderheitenpolitik Kathrin Dannenberg vom 28.1.2021 zu hören ist, werden die Politiker*innen unserer Partei nicht müde, immer wieder auf die Missstände aufmerksam zu machen und Forderungen und Anträge zur Verbesserung der aktuellen Situation zu stellen.

Im Newsletter der Fraktion heißt es: »Kitas, Schulen und Horte sind geschlossen, es gibt Ausnahmeregelungen und Notbetreuung, Entscheidungen werden zum Teil verlagert, kaum jemand sieht noch durch. Für die Lehrerinnen und Lehrer, die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern ist nicht sicher, wie es ab Mitte Februar weitergeht. Es ist zu befürchten, dass es ein ständiges Hin und Her von Öffnungen und Schließungen geben wird, damit wären alle überfordert. Um das zu vermeiden und alle Beschäftigten zu schützen, brauchen wir eine Kombination verschiedener Maßnahmen, auch solcher, die bisher nicht angewandt werden. Und es braucht verbindliche Richtlinien.«

Kathrin Dannenberg kritisiert in ihrer Rede vor dem Parlament die Kultusministerkonferenz und den Bildungsföderalismus scharf: »... jedes Bundesland macht seins. So auch in Brandenburg. Trauriges Fazit: Wir sind kein Stück weiter!« So verlören alle Politiker*innen das Vertrauen der Menschen in die Politik. Es sei keine Zeit für politische Ränkespiele, denn der Frust sei groß, so Dannenberg. »Wir brauchen eine Positivagenda für die Menschen.« 

Keiner weiß sicher, wie sich die Situation mit den Corona-Mutanten weiterentwickelt. So appelliert Dannenberg »...Kinder und Jugendliche sind betroffen, oder können betroffen sein und eben auch die, die sie betreuen.« und fordert, dass endlich vorsorglich geplant wird. Dabei verweist sie eindrücklich darauf, doch den Lehrkräften, Erzieher*innen und anderen Mitarbeitenden in den Einrichtungen, aber auch den Eltern und vor allem den Kindern und Jugendlichen, zuzuhören, anstatt sie mit dem Gefühl des »Verheizt Werdens« alleine zu lassen. Wertschätzung und Unterstützung sind notwendig! Die Kleinen hocken zu Hause und die Abschlussklassen müssen sich auf die Prüfungen vorbereiten, da Ministerin Ernst den Schüler*innen einredet: »Ohne Prüfung habt ihr mal gar keine Chance.« Und da Frau Ministerin Ernst Distanzunterricht als vollwertig betrachtet, soll es natürlich auch Halbjahresnoten geben, kritisiert Dannenberg scharf.

DIE LINKE hat sehr gute und klare Forderungen

Die Kita- und Hortgebühren sollen für alle Eltern ausgesetzt werden. Den Eltern Respekt und Hochachtung in dieser Situation entgegenzubringen, sei das Mindeste. Aber es reiche nicht, so Dannenberg. Wenn wir ab Mitte Februar wieder öffnen wollen und sollen, weil unsere Kinder die sozialen Kontakte und Präsenzunterricht brauchen, müssen wir für vernünftige Bedingungen sorgen, so Dannenberg weiter und zählt auf, was DIE LINKE in ihrem Antrag fordert. Gesundheitsschutz für jedes Kind und das Personal »...darf keine Frage des Geldes sein!« Deshalb sollten in allen Einrichtungen täglich FFP2-Masken kostenlos zur Verfügung gestellt, mindestens einmal wöchentlich Antigen-Schnelltest kostenfrei durchgeführt werden, auch für Schüler*innen, die sich testen lassen wollen. Wenn laut Eindämmungsverordnung die Schüler*innen in den Schulbussen medizinische Masken tragen müssen, muss auch dafür gesorgt werden, dass »... sie diese Masken zur Verfügung gestellt bekommen.« Auch sei der Schülerverkehr verbindlich zu verstärken, um die per Gesetz angeordnete, aber auch sinnvolle, Maßnahme des Mindestabstands einhalten zu können.

Sollte ab Mitte Februar der reguläre Schulbetrieb weiterhin mit Durchzug stattfinden, ist damit zu rechnen, dass die Kinder und Jugendlichen dann erkältungsbedingt wieder mal zu Hause bleiben müssen. Deswegen fordert DIE LINKE, dass nun endlich Geld in die Hand genommen werde, um mobile Luftfilteranlagen für die Schulen zu finanzieren. In Berlin werden derzeit weitere 4,5 Millionen Euro dafür bereitgestellt. In Brandenburg aber hält man sich nach wie vor an den Vorschlag der Kanzlerin »... bei Kälte Kniebeugen und in die Hände klatschen.«

Bezüglich des Personals sei es nicht hinnehmbar, dass die Schulgesundheitsfachkräfte nicht mehr ausreichend finanziert werden und diese sich nun einer anderen Arbeit hinwenden. Diese Fachkräfte müssen gesichert und ausgebaut werden, so Dannenberg. Schulsozialarbeiter*innen sind gerade in dieser Zeit sehr wichtig. Deren Arbeit sei es gerade jetzt, mit den Kindern und Jugendlichen Kontakt zu halten. Sie dürfen nicht für andere Arbeiten abgezogen werden. Auch in Brandenburg muss es, wie in Schleswig-Holstein vorgelegt, einen Plan für stufenweise Öffnung der Einrichtungen geben, der an Inzidenzzahlen und nicht an ein Datum gebunden ist und den Menschen Hoffnung geben kann, so Dannenberg weiter und kritisiert die Rolle unseres Ministerpräsidenten in dieser Situation. »Ich habe den Eindruck, Sie tauchen in Forst ab.«, wendet sie sich ihm direkt zu.

Für den aktuellen Präsenzunterricht der Abschlussklassen führt Dannenberg aus, dass ein Wechselmodell »...allein schon aus Gründen des Gesundheitsschutzes« viel praktischer wäre und »...hier den Schulen mehr autonome Entscheidungen zuzubilligen, würde viele Probleme vor Ort lösen.« Die diesjährigen Schulabgänger mussten schon im Frühjahr durch den ersten Lockdown Nachteile in Kauf nehmen. Viele von ihnen seien » ... immer noch von weiteren Einschränkungen betroffen, sei es durch Quarantäne oder fehlende Fachlehrkräfte«. Die Benachteiligung bestünde durch den »Starrsinn der zentralen Prüfungen«, die »...alle über die festgelegte Messlatte springen lassen ...« würde »... natürlich am gleichen Tag und zur gleichen Stunde.« Dannenberg fordert, nur das zu prüfen, was auch tatsächlich unterrichtet wurde. Fair wäre es, dies mittels eines Aufgabenpools, der den Schulen vorher zur Verfügung gestellt wird, zu tun, damit die von den Lehrkräften dann auf die Kurse modifiziert werden können.

Der Antrag, der in Einzelabstimmung zu den einzelnen Punkten abgestimmt werden sollte, ist ebenfalls auf der Internetseite unserer Landtagsfraktion nachzulesen. Unser Antrag wurde von der Mehrheit der Landtagsabgeordneten, ohne Blick auf die Menschen in unserem Land, ohne Blick auf Vernunft und Machbarkeit und zu unserem außerordentlichen Bedauern, abgelehnt.

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